Das Thema ist emotional belastet - und wird deshalb von vielen oft gemieden.
Die Nachfolge ist aber oft gar nicht oder nur unzureichend geregelt. Bei etwa einem Drittel aller Fälle schlägt das Schicksal des Firmeninhabers plötzlich und unerwartet zu - die Krise ist vorprogrammiert!
Auch die vorausseh- und planbare Übergabe aus Altersgründen scheitert häufig. Bisherige Erfahrungen zeigen, dass nur 50 Prozent der Betriebe die ersten vier Jahre nach der Übergabe überstehen – mit entsprechenden Konsequenzen für die betroffenen Unternehmer, Arbeitnehmer, Familien und die jeweilige Region.
Laut Institut für Mittelstandsforschung (2002) ist die Überlebensrate bei Unternehmensübernahmen im Schnitt deutlich höher als bei Existenzgründungen – was allerdings nicht bedeutet, dass sie einfacher wären. Das Gegenteil ist der Fall!
Die wirtschaftliche Situation und Übergabefähigkeit der Unternehmen vor der Übergabe ist in vielen Fällen nicht gut. 40% der Unternehmen erwirtschaften vor der Übergabe keinen Gewinn. Besonders betroffen sind vor allem kleine Unternehmen. Hier zeichnen sich der verschärfte Strukturwandel, die verschlechterten Rahmenbedingungen sowie die derzeit konjunkturell schwierige Situation deutlich ab.
Andererseits entwickeln sich 50 % der betroffenen Unternehmen nach der Übergabe gut und ihre wirtschaftliche Situation hat sich insgesamt gebessert. Die Nachfolger modernisieren in der Regel und führen Umstrukturierungen und Neuausrichtungen durch, die sich positiv auf die wirtschaftliche Entwicklung auswirken: Mehr als 80% haben Änderungen eingeführt. 60% nehmen eine Neuausrichtung vor - von der Renovierung über die Aufnahme neuer Produkte bis zur Änderung des Firmennamens.
Diese Aspekte verdeutlichen die Bedeutung einer Übergaberegelung für den Lebenszyklus und die Bestandssicherung.